Vom 13. bis 16. Mai besuchte eine Delegation der niederländischen Nationalparks und Partnerorganisationen zwei dänische Nationalparks: Thy im Nordwesten und Mols Bjerge im Südosten von Jütland. Dänemark ähnelt in vielerlei Hinsicht den Niederlanden, weicht jedoch in bestimmten Bereichen vollständig ab. Die Unterschiede liegen vor allem in der geringeren Bevölkerungsdichte und dem größeren Raum für die Natur. Die dänischen Nationalparks haben jedoch mit denselben Problemen zu kämpfen, die sich aus intensiver Landwirtschaft, Klimawandel und einer sich verändernden Gesellschaft ergeben. 

Die Teilnehmer des dreitägigen Besuchs in Dänemark halten einen Arbeitsbesuch für eine gute Möglichkeit, Erfahrungen und Wissen auszutauschen. Nicht nur mit den Nationalparks in anderen Ländern, sondern auch untereinander mit den Teilnehmern. Das Nationale Parken Büro (NBP) und der Samenwerkingsverband Nationale Parken (SNP) haben in den letzten Jahren inspirierende Reisen zu Nationalparks in England, Schottland und den Drentse-Parks organisiert. 

Lernpunkte

Was wir von den dänischen Nationalparks lernen können:

  • Eine langfristige Vision und Mittel der (zentralen) Regierung helfen bei der Realisierung von Ergebnissen;
  • Der Einsatz von Freiwilligen ist sehr bedeutend;
  • Das niederländische Gesundheitssystem (Behörden, Versicherer) verdient ein Umdenken und andere politische Entscheidungen, wobei die Bedeutung von Natur, Landschaft und Grünflächen für die Gesundheit mehr genutzt wird;
  • Nationale Parks stärken und verbinden die Umsetzung der Politik in den Bereichen Landwirtschaft, Natur, Stickstoff, Erholung, Volksgesundheit, Bildung, regionale Wirtschaft und gebietsbezogene Umsetzung; 
  • In den Niederlanden können wir mehr Gebrauch von (europäischen) Fundraising und „Friendraising“ machen.  

Nationalpark Thy

Die Delegation besuchte verschiedene Orte im Park und wurde über den Naturschutz im Dünengebiet, das kulturelle Erbe, die Einbindung von Unternehmern und den nachhaltigen Tourismus informiert. Es wurde auch eine „Outdoor-Schule“ besucht, in der Jugendliche (meistens aus städtischen Gebieten) zwei Jahre lang intern in der Natur wohnen. Die Natur als Inspirationsquelle, um die Richtung im Leben zu bestimmen, die zu ihnen passt. Die Rauheit und Erhabenheit des Gebiets erfuhren die Teilnehmer bei einem Spaziergang in der Nähe des Leuchtturms von Lodbjerg. Hier enden Dünen an einer echten Klippe. Einfache Hütten bieten Wanderern die Möglichkeit zu übernachten. Diese sind auch für Menschen mit Behinderungen zugänglich. Sie halten sich an die 1-2-3-Regel: 1 Zelt, 2 Nächte, 3 Personen. So einfach kann es sein.

Nationalpark Mols Bjerge 

Am Donnerstag, den 15. Mai, ging die Reise zum Nationalpark Mols Bjerge. Dieser Park hat eine ganz andere (lieblichere) Landschaft mit grünen Hügeln, die vom Meer umsäumt sind. Die Gruppe erhielt Informationen über die Entwicklungen im Park, wie nachhaltigen Tourismus sowie Natur und Gesundheit. Bei Letzterem liegt der Fokus auf der psychischen Gesundheit, insbesondere der von Männern. Gemeinsam mit der/dem Gemeinde(n) werden ihnen Rückzugsorte in der Natur angeboten. Gemeinden sind hier wichtige „Unterstützer“, auch finanziell. Wie im Nationalpark Thy wird auch hier viel mit Freiwilligen zusammengearbeitet. In Agri stand das Thema „Rewilding“ auf der Agenda; Hier wird intensiv mit den Landbesitzern zusammengearbeitet. Besondere Flora entsteht einerseits durch die Zusammensetzung des Bodens, aber auch, weil Landwirte auf einigen Hügelspitzen keine Maschinen verwenden. Das Zurücklegen von Steinen aus der Eiszeit hält die Geschichte und die Erzählung des Gebiets lebendig. Es gab auffallend wenige Wegweiser und Schilder in der Gegend.